Start-Up Glossar
Taucht man in die Start-Up-Szene ein wird man schnell mit verschiedensten Begriffen, Abkürzungen und Anglizismen konfrontiert. In unserem Start-Up Glossar haben die ISUS-Expert:innen die wichtigsten und gängigsten Begriffe für dich aufgeschlüsselt. So behältst du mit ISUS immer den Durchblick!
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Accelerator
Bei einem Accelerator handelt es sich üblicherweise um ein Programm, das darauf abzielt, die Entwicklung von Startups zu beschleunigen. Dabei unterstützen Experten wie beispielsweise Branchenkenner, Business Angels, Investoren, etc. teilnehmende Unternehmen mit Know-How, finanziellen Mitteln, ihren Netzwerken usw.
Agio / Kapitalerhöhung
Unter Agio versteht man ein „Aufgeld“ zur Nominale (Stammkapital), dass von einer Gesellschaft beim Verkauf von Anteilen oder im Zuge einer ordentlichen Kapitalerhöhung (typisch bei Start-Ups) erhoben wird.
Asset Deal vs. Share Deal
Sowohl beim Asset Deal als auch beim Share Deal handelt es sich um Arten des Unternehmenskaufs. Der Unterschied ist, dass beim Asset Deal einzelne Wirtschaftsgüter (Software, IP-Rechte) eines Unternehmens erworben werden, während beim Share Deal ein Teil der oder die gesamte Gesellschaft erworben wird. Mehr Details zu den Vor- und Nachteilen bzw. den wichtigsten Unterschieden findest du hier.
B2B und B2C
B2B bzw. B2C bezeichnet, welche Zielgruppe ein Unternehmen mit einem Produkt oder einer Dienstleistung ansprechen will. Es ist die Kurzform von „Business to Business“ bzw. „Business to Consumer”. Ebenfalls gängig ist B2G, das für „Business to Government“ steht.
Benchmarking
Das Ziel des Benchmarkings ist es, Verbesserungspotenziale für das eigene Start-Up zu identifizieren. Dabei wird die Leistung der eigenen Produkte, Dienstleistungen etc. mit denen des Branchenführers verglichen.
Bootstrapping
Bootstrapping beschreibt eine Unternehmensgründung mit wenig Kapital, üblicherweise auch ohne Fremdfinanzierung. Aufgrund der minimalen Finanzierung ist es bei dieser Art der Unternehmensgründung besonders wichtig, möglichst schnell einen positiven Cashflow zu erzielen, da sonst die Liquidität des Start-Ups gefährdet wird.
Business Angel
Bei einem Business Angel handelt es sich um eine vermögende Privatperson, die Start-Ups – typischerweise in einer frühen Phase des Unternehmenszyklus – mit Know-How, Geld und Netzwerk zur Seite steht. Im Gegenzug für das Investment erhalten Business Angels in aller Regel einen Anteil am Start-Up.
Businessplan
Der Businessplan ist als Fahrplan für die Unternehmensgründung zu verstehen. Er ist die wichtigste Unterlage, um beispielsweise einen Kredit oder Geld von neuen Kapitalgebern zu bekommen und beinhaltet typischerweise unter anderem Informationen zum Unternehmen (Rechtsform, Standort, Eigentumsverhältnisse, etc.), die Geschäftsidee, die Marketingstrategie und diverse (Finanz-)Planrechnungen.
Cash Burn Rate
Die Cash Burn Rate gibt an, wie schnell ein Unternehmen – typischerweise pro Monat – „Geld verbrennt“ und dient zur Prognose wie lange man mit dem aktuellen Cash auskommt.
Cashflow
Der Cashflow ist eine betriebswirtschaftliche Bilanzgröße und beschreibt die Höhe des Geldzufluss eines Unternehmens. Ein positiver Cashflow ist besonders für Unternehmen mit weniger Kapital von Bedeutung, da es sonst zur Insolvenz kommen kann.
CEO
CEO steht für Chief Executive Officer. Mit diesem Titel wird in der Regel der oberste Chef:in bzw. Geschäftsführer:in eines Unternehmens bezeichnet. Im Fall eines Start-Ups wird diese Position sehr wahrscheinlich von einem der Gründer:innen ausgeübt. Die übrigen Gründer:innen haben dann oft andere Titel wie z.B. COO (Chief Operating Officer), CFO (Chief Financial Officer), CTO (Chief Technology Officer), usw. Diese Positionen werden auch als C-Level-Management bezeichnet.
Churn Rate
Die Churn Rate (auch Abwanderungsrate) gibt an wie viele Kunden relativ zum Kundenstamm abgewandert sind. Sie wird üblicherweise monatlich oder quartalsweise betrachtet.
Conversion Rate
Die Conversion Rate beschreibt das Verhältnis von erfolgreichen Kontakten und Kontakte insgesamt. Als Beispiel könnte man einen Werbebanner auf einer Webseite nehmen. Man nimmt die Zahl der Personen, die auf den Banner geklickt haben und teilt diese durch die Anzahl der User denen der Banner angezeigt wurde. Sie misst also den Erfolg einer bestimmten Maßnahme.
Crowdfunding
Bei Crowdfunding handelt es sich um eine Finanzierungsform. Charakteristisch dafür sind viele Kleinanleger, die im Austausch für ihre Investition Gutscheine, Produkte oder sonstige Goodies erhalten.
Crowdinvesting
Crowdinvesting beschreibt eine Unterform des Crowdfunding, die oft auch als equity-basiertes Crowdfunding bezeichnet wird. Der Unterschied besteht darin, dass Investor:innen anstatt Goodies/Produkte Unternehmensanteile am Start-up erhalten.
Customer Acquisition Costs (CAC)
Die CAC beschreiben die Kosten, die ein Unternehmen aufbringen muss, um einen neuen Kunden zu gewinnen. Diese berechnet sich üblicherweise aus den Kosten für Marketing und Vertrieb, die zur Neukundengewinnung eingesetzt werden, geteilt durch die Anzahl der neu gewonnen Kunden.
Due Diligence
Unter Due Diligence versteht man eine sorgfältige Prüfung eines Unternehmens (-bereichs), die üblicherweise vor einen Verkauf oder Finanzierungsrunde durchgeführt wird. Das Ziel ist Verkaufsvoraussetzungen zu überprüfen und mögliche Risiken zu identifizieren. Eine Due Diligence Prüfung stellt meist die Grundlage für die Vertragserstellung und etwaige Gewährleistungsansprüche dar.
ESOP
Bei einem ESOP handelt es sich um ein Programm, dass es Mitarbeitenden ermöglicht, Anteile am Unternehmen zu erwerben. Dies kann in Form von Aktien, GmbH-Anteilen oder auch als Virtual Stock Option Plan (VSOP) ausgestaltet sein. Solche Programme sind besonders bei Start-Ups beliebt, da sie einen Teil des Gehalts abbilden und somit Cashflow im Unternehmen bleibt und hochqualifizierte Mitarbeiter:innen ans Unternehmen gebunden werden können. Nähere Infos findest du hier.
Exit-Strategie
Bei der Exit-Strategie wird das Ziel verfolgt, sich aus einem Unternehmen zurückzuziehen. Dieser Wunsch kann viele Gründe haben und kann sowohl von Investor:innen als auch von Gründer:innen verfolgt werden. In den meisten Fällen wird hier der Verkauf des Unternehmens an ein anderes Unternehmen oder einen Fond angestrebt werden.
FFF
Unter FFF versteht man eine frühphasige Art der Startup Finanzierung, die üblicherweise noch vor der Pre-Seed Phase stattfindet. FFF steht hierbei für Family, Friends & Fools. Fools deshalb, weil diese Phase im Unternehmenslebenszyklus sehr unsicher und daher für eine Investition auch sehr risikoreich ist.
Freelancer
Ein Freelancer ist ein externer Spezialist, der auf Honorarbasis beschäftigt wird. Das Beschäftigen von Freelancern ist besonders bei niedrigerem oder nur phasenweisem Stundenbedarf von Vorteil, da die Arbeitsstunden flexibel variierbar sind und die üblichen Arbeitgeberabgaben bei Fixanstellung nicht abgeführt werden müssen.
KPI
KPI steht für Key Performance Indicator bzw. Leistungskennzahl und beschreibt in der Betriebswirtschaft im Allgemeinen Kennzahlen, die sich auf Leistung, Erfolg oder Auslastung eines Betriebs(-teils) beziehen. Je nachdem, welche Perspektive man betrachten möchte, gibt es unterschiedliche KPIs. So wird beispielsweise das interne Rechnungswesen Rentabilitäts- und Cashflow-Kennzahlen betrachten, während das Augenmerk des Marketings eher auf Kundenbeziehungs- und Reichweitenkennzahlen liegen wird.
Launch
Der Launch ist der Zeitpunkt, an dem ein Produkt oder eine Dienstleistung auf dem Markt angeboten wird.
Lean Start-Up
Das Lean Startup ist ein Begriff, der vom Unternehmer Eric Ries geprägt wurde. Der Strategie liegt ein wissenschaftlich experimenteller Ansatz zu Grunde, bei dem die Geschäftsidee als nicht bestätigte Hypothese betrachtet wird. Diese muss getestet und dann validiert oder verworfen werden. Das Ziel ist es, dass sich der Unternehmer auf die essenziellen Aspekte konzentriert und Prozesse möglichst schlank gehalten werden.
Life-Time-Value (LTV)
Der Life-Time-Value ist eine Marketingkennzahl, die beschreibt, wie viel Geld ein Kunde während seines Lebenszyklus als Kunden des Start-Ups erwartungsgemäß ausgibt. Dies ist eine wichtige Kennzahl für unter anderem die Planung von Kundenakquisitionsbudgets oder Kundenserviceausgaben.
Liquidation Preference
Liquidation Preferences stellen ein Vorrecht bestimmter Gläubiger:innen im Falle einer Unternehmensliquidation oder einer Unternehmensveräußerung dar. Beispielsweise kann vereinbart werden, dass ein Investor:in im Falle einer Liquidation/Verkaufs zuerst bedient wird. Die anderen Gesellschafter:innen müssten sich in diesem Fall mit dem Rest zufriedengeben.
Monthly Recurring Revenue (MRR) / Annually Recurring Revenue (ARR)
Die MRR ist die Summe aller monatlichen (bei ARR jährlichen) Kundenumsätze. Sie ist als KPI besonders bei SaaS-Unternehmen (Software-as-a-Service) relevant, da diese oft als Abo-Modelle vertrieben werden. Somit werden durch die MRR die monatlich (bei ARR jährlich) zu erwartenden Einnahmen abgebildet.
MVP
MVP steht für Minimal Viable Product und beschreibt üblicherweise den ersten Prototyp eines Produktes. Dieser bildet die grundlegenden Funktionen bereits ab, ist für einen Markteintritt aber noch zu wenig ausgereift und muss erst durch Testung an die Kundenbedürfnisse angepasst werden.
Pitch Deck
Das Pitch Deck ist ein komprimierter Foliensatz, der wichtigsten Elemente des Business Plans enthält. Dieser Foliensatz ist meist das erste, dass ein potenzieller Investor sieht und sollte dementsprechend überzeugen.
Pre-Money vs. Post-Money
Diese Unterscheidung ist für die Unternehmensbewertung von Bedeutung. Pre-Money bezieht sich daher auf den Unternehmenswert ohne externe Finanzierung und Post-Money auf die Bewertung inkl. externer Finanzierung. Hier ist von besonderer Bedeutung, dass für alle Beteiligten klar ist, von welchen der beiden Bewertungen die Rede ist.
Pre-Seed Phase
In dieser Phase erstellen Start-Ups üblicherweise einen ersten Prototyp (MVP), der die grundlegenden Funktionen bereits abbildet. Ebenfalls wird in dieser Phase der angestrebte Markt identifiziert und eine Rollout-Strategie festgelegt. In der Pre-Seed Phase steigen oft auch die ersten Business Angel in das Unternehmen ein.
Private Equity
Bei Private Equity handelt es sich um eine eigene Anlageklasse. Hier wird nicht in Aktien eines börsennotierten Unternehmens investiert, sondern in private Unternehmen (z.B. in eine GmbH). Solche Investitionen können nicht nur durch Privatpersonen erfolgen, sondern auch durch sogenannte Private Equity Gesellschaften. Die für Startups relevantesten Private Equity Investoren sind auf der individuellen Seite Business Angels und gesellschaftsseitig Venture Capital Gesellschaften.
Proof of Concept
Der Proof of Concept oder auch Machbarkeitsnachweis wird oft von potenziellen Investor:innen gefordert. Hier stellt man sich die Frage, ob eine Geschäftsidee umsetzbar und nachhaltig profitabel ist. Dies kann auf verschiedene Arten erfolgen, wobei beispielsweise Marktanalysen bzw -forschung oder das Erreichen von wirtschaftlichen Meilensteinen Indikatoren für die Machbarkeit sein können.
PSOP
Phantom Share Option Plans stellen eine der verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten von ESOP dar. Üblicherweise sind PSOPs steuerlich als Prämienvereinbarungen zu qualifizieren. Sie werden Mitarbeitenden üblicherweise bei Erreichen bestimmter Ziele beziehungsweise Milestones gewährt. Nähere Infos findest du hier.
Return on Investment (ROI)
Der Return on Investment (kurz: ROI) ist eine der weitverbreitetsten Kennzahlen, um die Rendite einer Investition zu messen. Sie wird berechnet, indem man den Ertrag einer Investition durch die Kosten dividiert (im Start-Up-Fall: Veräußerungserlös dividiert durch die Gesamtkosten der Unternehmensbeteiligung).
Runway
Der Runway beschreibt, wie lange ein Unternehmen bei der aktuellen Burn Rate noch liquide ist. Er gibt also an, wie lange das Unternehmen noch in der Form betrieben werden kann, bis entweder Umsätze steigen oder eine neue Finanzierung notwendig ist.
Seed-Phase
In der Seed Phase ist üblicherweise schon ein Produkt-Markt-Fit ersichtlich und erste Umsätze werden erzielt. In dieser Phase wird auch das Team aufgebaut, dass das Start-Up weiter aufbaut und zum Erfolg führen soll. Neben Business Angels werden zunehmend auch Venture Capital Fonds eine mögliche Investition in Betracht ziehen.
Series A
Die Series A beschreibt die erste Finanzierungsrunde nach den beiden Seed-Phasen. Hier geht es für die Investor:innen nicht mehr nur um eine gute Idee, sondern sie erwarten bereits einen Plan für ein Geschäftsmodel, dass langfristig Gewinne abwerfen kann. Das Volumen der Finanzierungsrunden wird hier auch deutlich größer. Dadurch wird folglich die Bedeutung der Business Angels geringer und Venture Capital Fonds rücken in den Vordergrund.
Spin Off
Unter einem Spin Off versteht man die Ausgliederung eines Teils einer Organisation aus der bestehenden Struktur. Das kann neben einem Unternehmen beispielsweise auch eine Universität sein. Mitglieder der ursprünglichen Organisation gründen dabei ein neues Unternehmen. In der Start-Up-Szene sind besonders akademische Spin Offs verbreitet.
Sweat Equity
Dadurch werden die unentgeltlichen Aufwendungen beschrieben, die ein Unternehmer in sein Start-Up steckt.
Term Sheet / Letter of Intent (LoI)
Das Term Sheet bildet die Vorstufe zu einem (Investitions-) Vertrag ab. Hier werden die wichtigsten Eckdaten einer Vereinbarung festgehalten, die dann auch Bestandteil eines später abgeschlossenen Vertrags werden.
Unicorn
Der Begriff Unicorn bezeichnet ein Start-Up, dem eine Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar zugesprochen wird.
USP
USP steht für Unique Selling Proposition und beschreibt somit ein Alleinstellungsmerkmal eines Unternehmens bzw. einer Marke. Er stellt einen einzigartigen Nutzen dar und ist entscheidend für die Differenzierung zum Mitbewerb.
Venture Capital
Venture Capital bezeichnet Wagniskapital, dass zur Finanzierung von Unternehmen insbesondere für Start-Ups bereitgestellt wird. Dieses Wagniskapital kann von Privatpersonen oder von sogenannten Venture Capital Gesellschaften bereitgestellt werden. Üblicherweise erhalten diese im Gegenzug für ihre Investition Anteile am Unternehmen (Start-Up).
Vesting
Vesting bezieht sich auf eine Klausel in einem Vertrag, die eine zeitliche Bindung von Eigentum oder Rechten an ein Unternehmen oder Vermögenswerte vorsieht. Im Zusammenhang mit der Beteiligung von Investor:innen an einem Unternehmen bedeutet Vesting, dass Anteile oder Aktien an das Gründerteam oder die Investor:innen über einen bestimmten Zeitraum hinweg schrittweise übertragen werden, um sicherzustellen, dass die Beteiligten langfristig an das Unternehmen gebunden bleiben und sich für den Erfolg des Unternehmens engagieren.
Wandeldarlehen
Ein Wandeldarlehen beschreibt im Wesentlichen ein klassisches Darlehen (Fremdkapital), das aber zu einem späteren Zeitpunkt in eine Beteiligung (Eigenkapital) umgewandelt werden kann oder sogar muss. Der Vorteil besteht darin, dass nicht sofort eine tatsächliche Unternehmensbeteiligung erfolgen muss. Hierdurch können zB Kosten für die rechtliche Beratung als auch zeitliche Ressourcen des Teams eingespart werden.
Work for Equity
Work for Equity bedeutet, dass Mitarbeitende zumindest teilweise mit Beteiligungen am Unternehmen bezahlt werden. Die Ausgestaltungsmöglichkeiten solcher Beteiligungen sind vielfältig, jedoch ist die Idee, dass Mitarbeiter:innen Teilhaber:innen des Unternehmens werden und an künftigen Gewinnausschüttungen bzw. dem Exit-Erlös beteiligt sind.
Working Capital
Das Working Capital ist eine Bilanzkennzahl, die Auskunft über die Finanzkraft eines Unternehmens gibt. Es ergibt sich aus der Differenz von Umlaufvermögen und kurzfristigen Verbindlichkeiten und ist daher in der Lage, Aussagen über die Liquiditätsfähigkeit eines Unternehmens zu treffen.
Autor
Helmut Beer
Experte für Start-Ups
helmut.beer@tpa-group.at
+43 1 588 35 207
Autor
Christoph Rommer
christoph.rommer@tpa-group.at
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